Ein Praxisbeispiel für eine neue Art der erfolgreichen Projektarbeit im Maschinenbau: Agiles Projektmanagement
“Das geht in diesem Bereich gar nicht!” “So was kann man vielleicht in so hippen IT-Klitschen machen.” – Worte, die ich oft zu hören bekomme, wenn ich über agile Projektarbeit in traditionsreichen Branchen spreche.
Aber es geht auch anders: Seit gut einem Jahr unterstütze ich das Unternehmen HEMA bei der Implementierung von Projektarbeit. Diese neue Art der Zusammenarbeit gewährleistet zum einen größtmögliche Flexibilität, zum anderen haben alle Mitarbeiter die Möglichkeit ihr Potenzial im Sinne des Unternehmens einzubringen, sich mit ihrer Arbeit zu identifizieren und daran Spaß, Weiterentwicklung und Motivation zu finden.
Außerdem sind Strategie und Projektarbeit miteinander verbunden: Das Unternehmen ist als Ganzes flexibel und voll und ganz auf individuelle Kundenwünsche eingestellt.
Das geht weit über die sonst wenig funktionierende Implementierung von ein paar Projektmanagementmethoden hinaus, obwohl es eigentlich gar nicht mehr Arbeit ist – nur das Ergebnis ist viel besser.
Raus aus alten Mustern – Selbstorganisation im Maschinenbau
Wie funktioniert denn das?
HEMA ist ein in mittlerweile fünfter Generation geführtes, mittelständisches Maschinenbau-Unternehmen. Mit seiner mehr als 90jährigen Tradition besaß das in Frickenhausen ansässige Unternehmen eher klassische Organisationsstrukturen.
Die Führungskräfte wiesen ihren Mitarbeitern Arbeitspakete zu und kontrollierten die Ergebnisse.
Das funktionierte ganz gut, so lange man sich in der Serienfertigung bewegte. Doch die Auftragslage in diesem Segment nahm ab und der Anteil im Sondermaschinenbau zu.
Unzählige Sonderwünsche der Kunden mussten erfüllt werden. Doch mit den Strukturen tat man sich schwer. Lieferverzögerungen waren an der Tagesordnung, die Kosten liefen aus dem Ruder, so dass sich Grundlegendes ändern musste.
Nach kurzer Analyse und Diskussion waren Geschäftsführung und Mitarbeiter einverstanden, sich auf ein agiles Management-Framework einzulassen.
Gemeinsam mit allen Mitarbeiterebenen wurde der Kultrwandel eingeläutet!
Spaß an Teamarbeit – das Team steuert sich selbst
Die ehemaligen Abteilungsleiter bekamen neue Aufgabenbereiche, wie z. B. den Aufbau eines After-Sales Service. Die Abteilungen wurden wurden in Implementierungs-Teams umgeformt. Dafür wurde ein agiles Framework für die Projektarbeit entwickelt und sofort mit der Umsetzung begonnnen.
Mut zu Fehlern – gemeinsam lernen
Mut von allen Beteiligten war ebenso notwendig, wie das Vertrauen in eine erfolgreiche Zukunft. Die Unternehmenskultur wandelte sich schnell. Heute gibt es keine Einzelkämpfer mehr, sondern die Mitarbeiter stehen in Gruppen zusammen, diskutieren und lösen Herausforderungen gemeinsam, liefern die Produkte rechtzeitig oder sogar vor dem geplanten Termin an die Kunden aus.
Der Erfolg gibt uns recht
Die Stimmung im Unternehmen hat sich massiv gebessert die Geschäftsführung unternimmt großartige strategische Schritte und das operative Geschäft wird durch einen hervorragenden internen Coach begleitet. Diese im traditionellen Maschinenbau eingesetzte Projektarbeitsmethodik hat die Experten der Jury für den New Work Award überzeugt.
HEMA ist in die Runde der Finalisten eingezogen – als einziger Maschinenbauer übrigens.
Die große Überraschung war der Gewinn des Sonderpreises der Jury beim New Work Award. Mehr dazu unter „Revolution auf Schwäbisch“.
Ich sage Danke für eine wunderbare und erquickliche Zusammenarbeit und wünsche weiterhin viel Spaß bei der Umsetzung. Auf Euch bin ich richtig stolz!!!
Mehr zum Geheimnis der gelungenen Veränderung auch im Blog von LEADaktiv.